Die Lübecker Stadtgesellschaft setzt sich aus Menschen mit Wurzeln in rund 160 Nationen zusammen. Während diese Vielfalt häufig als ein aktuelles Phänomen begriffen wird, hat die Zuwanderung nach Lübeck in Wahrheit eine ebenso lange wie weithin unbekannte Geschichte. Bereits im 17. und 18. Jahrhundert sind Menschen aus Asien und Afrika in Lübeck nachweisbar. Ihre Biographien sind meist mit den Erfahrungen von Kolonialismus und Sklavenhandel verbunden, ihre ursprünglichen Namen und Herkunftsländer heute nicht mehr bekannt und es gibt auch keine Bilder von ihnen. Wie können wir diese Menschen heute angemessen erinnern und würdigen? Wie gehen wir mit den kolonialen Spuren in unserem Stadtraum um? Oder mit der Tatsache, dass aus jener Zeit stammende Denkmuster und Vorurteile das Leben von Menschen mit Migrationshintergrund bis heute prägen? Wie z.B. das Leben der nach 1945 im Rahmen der Anwerbeabkommen zugezogenen >Gastarbeiter:innen<, die wichtiger und wertvoller Bestandteil unserer Stadtgesellschaft sind, aber kaum Würdigung erfahren haben.
Die Veranstaltung ist eine Initiative der Sammlung Kulturen der Welt in Kooperation mit der Stabstelle für Integration, dem Forum für Migrant:innen und der Koordinationsstelle für Erinnerungskultur. Sie will mit Kurzvorträgen, einem Stadtspaziergang, einer Pop-Up Ausstellung und künstlerischen Ansätzen wie einer Performance der südafrikanischen Dramaturgin Jessica Nupen Einblicke in diese [un]sichtbaren Geschichten geben, Fragen aufwerfen, Diskussionen anregen und vor allen Dingen die Betroffenen selbst zu Wort kommen lassen.
Freier Eintritt
Fragen an: christiane.buerger@luebeck.de
Veranstaltende:Sammlung Kulturen der Welt, Lübecker MuseenKoordinationsstelle für Erinnerungskultur der Hansestadt LübeckStabstelle für IntegrationForum für Migrant:innen
Übergangshaus (ehem. Karstadt)
Königstraße 54-56
23552 Lübeck